: Ein Dali ist im Haus
Vier neue Dauerleihgaben erweitern die Sammlung der Klassischen Moderne in der Kunsthalle
Der Bestand an Bildern des Surrealismus in der Hamburger Kunsthalle ist bescheiden. Dank der Dauerleihgabe eines anonymen Hamburger Sammlers konnte sie jetzt prominent erweitert werden. „La naissance des angoisses liquides“ von Salvador Dali aus dem Jahr 1932 kommt als erstes Werk des Spaniers ins Haus.
Gleich vier neue Werke konnte Direktor Uwe Schneede präsentieren, die hanseatische Kunstsammler als Leihgaben ohne Frist oder auf zehn Jahre beschränkt, zur Verfügung stellen. Von August Macke, dem Vertreter des Blauen Reiter, besaß die Kunsthalle bisher zwei Gemälde. Das eine stammt aus seinem Todesjahr 1914, das andere zeigt den Blick aus seinem Atelier in Bonn von 1911. Ein Jahr später entstand „Unser Garten mit blühenden Rabatten“, das – nun neu in der Kunsthalle – die Aussicht aus demselben Wohnhaus auf die in Komplementärkontrasten von Gelb und Grün gehaltene Rückseite der Häuserfront und den angrenzenden Garten einfängt.
Lyonel Feiniger ist als Maler geradliniger Architekturen bekannt, von denen zwei aus den 30er Jahren vorhanden sind. Mit den „Straßenkehrern“ von 1916 kommt das großformatigste und ungewöhnlichste Bild von Feininger in die Kunsthalle, das er nach der Begegnung mit dem Futurismus malte. Das Bild wurde 1941 zum letzten Mal ausgestellt und war lange Jahre im Familienbesitz. Der Maler magischer Landschaften Franz Radziwill ist nun mit zwei Arbeiten vertreten. Die neu hinzugekommene „Winterlandschaft“ bei Dangast an der Nordsee von 1924 präsentiert seinen Übergang zum Stil der Neuen Sachlichkeit und galt bis vor einem halben Jahr als verschollen.
So sinnvoll die Leihgaben das Oeuvre der einzelnen Maler und der Kunstgruppierungen ergänzen – deren Hauptwerke sind es allesamt leider nicht. Lisa Monk
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