: was macht eigentlich... … Joachim Niklas?
Fährt aufs Abstellgleis
Stramme 2,10 Euro, so viel kostet heute das Einzelticket der U- oder S-Bahnen in Berlin. „Im Rahmen“, meinen die einen, „Unverschämtheit“, die anderen. Joachim Niklas, dem Mann, der hauptamtlich für die Preispolitik der BVG, also der Berliner Verkehrs-Betriebe, zuständig war, kann das nun egal sein. Er muss gehen, hat Finanzsenator und BVG-Aufsichtsratschef Thilo Sarrazin (SPD) entschieden. Zuvor hatten sich nahezu alle Abgeordnetenhausparteien dafür ausgesprochen, das BVG-Vorstandsgremium auf maximal drei Mitglieder zu beschränken. Mit der kürzlichen Ernennung von Andreas Graf von Arnim zum neuen BVG-Chef durch den Finanzsenator wurde klar: Eines der nun vier Mitglieder ist überflüssig. Die Wahl fiel schnell auf den studierten Volkswirt Niklas, da von Arnim selbst Finanzexperte ist. Angeblich, so heißt es, hatte aber schon der ehemalige CDU-Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner Niklas’ Entlassungsurkunde in der Schublade. Nur aufgrund der politischen Umwälzungen und des Übergangssenats habe die Sache noch so lange geruht. „Niklas’ Dienste“, so rügt es aus der verkehrspolitischen Ecke des Abgeordnetenhauses, seien zudem bescheiden gewesen. Außer rituell angeordneten Preiserhöhungen und einem gefloppten Electronic-Ticket habe der 61-Jährige, einst Berliner SPD-Fraktionsvize, wenig zur Zukunftsfähigkeit der BVG beigetragen. Im Gegenteil. Zwischen 1993 und 1999 haben die Verkehrsbetriebe rund 20 Prozent ihrer Fahrgäste verloren. Grund: zu teuer. AWFOTO: ARCHIV
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