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Batasuna-Verbot empört

Straßenschlacht nach Verbotsbeschluss gegen baskische Partei. Spanische Polizei räumt Parteibüros in der Region

MADRID/BILBAO ap/afp/rtr ■ Bei der Räumung eines Parteibüros von Batasuna in Bilbao lieferten sich Polizisten gestern eine Straßenschlacht mit hunderten Anhängern der Partei, die sich den Beamten in den Weg stellten. Dabei sollen mindestens 20 Demonstranten verletzt worden sein. Nach Berichten ging die Polizei außerdem in den Städten Vitoria und San Sebastián gegen Büros der Partei vor.

In Tolosa bei San Sebastián entschärfte die Polizei in der Nacht einen vor dem örtlichen Gericht deponierten Sprengsatz. In Pamplona und vier anderen nordspanischen Städten stürmten Polizisten noch am Montagabend die Batasuna-Büros und zwangen die Anwesenden zum Verlassen der Gebäude. Im ganzen Baskenland hatten daraufhin hunderte Menschen die Nacht in den Parteibüros verbracht. Zugleich wurden Akten und Büromaschinen abtransportiert, um einer Beschlagnahmung vorzubeugen. Batasuna hatte im Internet „alle Demokraten und Antifaschisten“ dazu aufgerufen, sich in den Büros der Partei zu versammeln.

In Bilbao zogen Batasuna-Anhänger am Dienstagmittag von der Parteizentrale in einem Protestmarsch zu einem nahe gelegenen Park. Dabei schwenkten sie die rotweißgrüne baskische Flagge. Batasuna-Sprecher Arnaldo Otegi stellte eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg in Aussicht. Batasuna werde weiter für die Souveränität und Unabhängigkeit der Basken arbeiten, erklärte er.

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