Trocken und nass

Im Norden tröpfelte es, im Süden fielen 70 Liter Regen pro Quadratmeter. Feuerwehr rief den Ausnahmezustand aus

Gewitter und starker Regen haben in der Nacht zu Donnerstag in Berlin Straßen überschwemmt, Tunnel voll laufen lassen und Fahrbahnen unterspült. Die Feuerwehr rief den Ausnahmezustand aus. Bis auf einige wenige Alarmstaffeln seien alle Einheiten aufgeboten worden, um Wasser-, Sturm- und andere Unwetterschäden zu bekämpfen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Insbesondere im Südwesten der Hauptstadt war der Verkehr durch die Fluten stark beeinträchtigt. Menschen kamen jedoch nicht zu Schaden.

Besonders betroffen waren nach Polizeiangaben die Hubertusallee in Wilmersdorf, der Autotunnel am Adenauerplatz in Charlottenburg sowie die Uhlandstraße zwischen Hohenzollerndamm und Güntzelstraße. Ein Ende der Sperrungen dort ist nicht absehbar. In der Hubertusallee war der Gehweg samt Böschung an zwei Stellen auf einer Länge von insgesamt 20 Metern rund zwei Meter tief abgesackt. Der Wassereinbruch im Tunnel am Adenauerplatz war so stark, dass die Pumpenanlage lahm gelegt wurde. In der Uhlandstraße wurden Fahrbahn und Gehweg unterspült. In Schöneberg stürzte ein Baum auf fünf Autos. Mehrere Straßen mussten zeitweilig ganz oder teilweise wegen Überflutung gesperrt werden. Darunter waren die Bundesallee in Wilmersdorf, die Stadtautobahn A 100 und die Yorckstraße in Kreuzberg.

Die Meteorologen des privaten Wetterdienstes MC-Wetter sprachen von „extrem unterschiedlichen Regenmengen“. So seien am Hohenzollernplatz in Wilmersdorf innerhalb von zwei Stunden 70 Liter Regen je Quadratmeter niedergegangen. Das entspreche in etwa der monatlichen Gesamtmenge für den August im Berliner Raum.

Dagegen hatte es im Stadtteil Tempelhof mit 0,4 Litern Regen pro Quadratmeter nur geringe Niederschläge gegeben. Auch an anderen Messstellen wie in Tegel, Mitte und Schönefeld fielen entweder nur wenige Tropfen oder es blieb sogar ganz trocken.

DDP