piwik no script img

Ohne Perspektive

Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher fordert städtisches Opern-Engagement – sonst Rücktritt

In Gelddingen geht es der Hamburgischen Staatsoper nicht anders als den beiden staatlichen Sprechtheatern Thalia und Schauspielhaus. Die anstehende Spielzeit 2002/03 ist – vorbehaltlich eventueller Änderungen im Kultur-Haushaltsentwurf, dessen Vorstellung mehrfach verschoben wurde – in den sprichwörtlichen trockenen Tüchern. Unklar ist, was angesichts gedeckelter Budgets in den folgenden Spielzeiten passieren soll.

Dann, so heißt es aus dem Haus an der Dammtorstraße, sind die finanziellen Rücklagen aufgebraucht, und es muss gespart werden. Der künstlerische Leiter, Hamburgs Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher, droht nun mit vorzeitigem Rücktritt, sollte die Stadt sich nicht bereit erklären, die dann wieder anstehenden Kosten- und Tarifsteigerungen aufzufangen. Es sei in seiner Amtszeit, so Metzmacher in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt, „viel zu häufig über Geld gesprochen worden, und zu wenig über Kunst“ – auch der rot-grüne Vorgängersenat habe es versäumt, der Oper und dem Philharmonischen Staatsorchester eine Perspektive zu eröffnen.

Noch vor Beginn der Spielzeit 02/03 sind zwei in der darauffolgenden Saison vorgesehene Premieren aus Geldmangel gestrichen worden, auch für die weitere Zukunft müssen derartige Maßnahmen in Erwägung gezogen werden. Alexander Diehl

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen