: Schulen wollen mehr Rechte
Schulleiter aus ganz Niedersachsen fordern mehr Verantwortung. In Bremen gibt es die Schulautonomie seit zehn Jahren – im Schulgesetz, nicht in der (Schul-)Wirklichkeit
„Die Schule muss eine Leitung mit Entscheidungskompetenzen haben und nicht nur nach Erlassen geführt werden.“ Das sagt der Vorsitzende des Schulleitungsverbands Niedersachsen, Josef-Michael Samol. Grundsätzlich begrüßte er daher das jüngste Konzept der niedersächsischen Landesregierung für größere Selbstständigkeit der Schulen. Im Detail müsse es aber noch Nachbesserungen geben, erklärte Samol.
„Wenn die Landesregierung eine selbstständige Schule will, muss sie uns auch mehr Zeit zum Leiten geben“, sagte Samol. Und sie sollten freier über Geld verfügen dürfen. Wie in anderen Staaten, die im Pisa-Schulvergleich besser abschnitten, müsse es möglich sein, statt Lehrer auch technische Assistenten, Sozialpädagogen oder andere Experten einzustellen, forderte Samol. Zudem müsse es eine Fortbildung für Schulleiter im Management geben.
In Bremen steht die „Schul-Autonomie“ schon seit zehn Jahren im Bremer Schulgesetz. In Wirklichkeit ist es aber mit der Selbstständigkeit nicht weit her. Weder in Finanz- noch in Personal-Fragen kann die Schule ohne die Behörde Wesentliches entscheiden.
Der „Runde Tisch Bildung“, an dem derzeit in Bremen Vertreter von Verbänden und Parteien mit pädagogischen Experten die Folgen aus dem schlechten Pisa-Ergebnis beraten, wird voraussichtlich Mitte September die Forderung nach mehr Eigenverantwortlichkeit für die Schulen erneuern. dpa/taz
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