: Im Westen was Neues
Investorengruppe plant für die Hafenreviere. Ankermieter: das World Trade Center?
Die Pläne für eine Entwicklung der alten Hafenreviere sind offenbar konkreter als bislang angenommen: Die Entwicklungsgesellschaft Hanse-Projekt um Frank Haller (der gleichzeitig Chef des Bremer Institutes für Wirtschaftsforschung ist) will die so genannte „Fläche 12“ an der Weser hinter dem neuen Großmarkt für Wohnen und Dienstleistungen beplanen. Eine Investorengruppe um die Firma Riggers, die Bremer Landesbank, die Brebau und andere steht dem Vernehmen nach bereit.
Der Sprecher der Bremer Investitonsgesellschaft (Big), Lutz Ruminski, bestätigte auf taz-Anfrage, dass man in Verhandlungen um das knapp 15 Hektar große Grundstück am Wasser stehe. Überlegungen gingen in Richtung eines „An-Hand-Gabe“-Vertrages, der allerdings noch im Entwurfstadium sei.
Kern eines solchen Vertrages ist, dass der Investor einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung hat, um ein Konzept für das betreffende Grundstück zu entwickeln. In diesem Fall, so heißt es aus informierten Kreisen, geht es um ein Jahr, in dem ein grundsätzliches Konzept entwickelt wird. Sollte die Stadt mit diesem Grobkonzept einverstanden sein, hat die Gruppe weitere zwei Jahre für eine detaillierte Planung zur Verfügung.
Pikantes Extra: Der fünfte Monatsbericht des Instituts für Wirtschaftsforschung handelt just von der Entwicklung dieser Fläche im alten Überseehafen und stellt erste Überlegungen an. Da Frank Haller als Chef des Institutes auch bei der Entwicklungsgesellschaft eine entscheidende Rolle spielt, lässt sich hier möglicherweise das Konzept lesen. Eine erfolgreiche Umstrukturierung der alten Hafenfläche erfordere „privates Invest, welches vor allem dann zu erwarten ist, wenn die öffentliche Hand bereit ist, durch eigene Maßnahmen erste Impulse zu geben“.
Ein Schwerpunkt „Handelsforum“ wird dort vorgeschlagen. In diesem Zusammenhang ist auch die Rede von einer „Verlagerung des World Trade Centers“, das am derzeitigen Standort am Hillmannplatz zu kostspielig sei, auf die in Rede stehende „Fläche 12“. Sollte diese Idee tragend für das Investorenkonzept sein, wäre ein öffentlich finanzierter Anker-Mieter die Keimzelle der Überseestadt.
Die Big ist allerdings noch abwartend. Sprecher Ruminski: „Die Standortentscheidung für das World Trade Center ist vollkommen offen. Mit dieser Einrichtung kann zur Zeit kein Investor rechnen.“ hey
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