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Studium à la carte

Kunsthochschule löst ihre Fachbereiche auf und schafft sich dafür eine „transdiziplinäre“ Struktur

„Gefahr der Zerstückelung und Sanktion“ plakatierten Kunststudenten im Sommer und warnten damit vor der drohenden Aufteilung ihrer „Hochschule für bildende Künste“ (HfbK) durch die Hochschulexpertenkommission. Statt derart zu klagen, trat HfbK-Präsident Martin Köttering gestern die Flucht nach vorn an und präsentierte ein Konzept.

„Bevor es von außen geschieht, reformieren wir uns lieber selber“, sagte Köttering. Es sei sonst schwer, sich gegenüber der Kommission zu profilieren, deren Kriterien zum größten Teil auf eine Kunsthochschule „nicht übertragbar“ seien.

Im Kern sieht das Konzept die Auflösung der bisherigen vier Fachbereiche Architektur, Design, Visuelle Kommunikation und Freie Kunst vor. Die „Sparten“ sollen als Studiengänge Architektur, Design, Medien und Kunst weiter existieren. Lehre und Forschung werden aber in fächerübergreifenden „Bereichen“ (LFBs) organisiert. Lehrende können mehreren LFBs angehören, Studierenden steht prinzipiell jedes Lehrangebot offen. Auf diese Weise, so Köttering, gelänge es, beispielweise Architekten mit einer „künstlerischen Haltung“ auszubilden.

Das Konzept sieht auch eine „Enthierarchisierung“ vor. So sollen die neuen übergreifenden Bereiche ihre eigenen Sprecher wählen und über ein eigenes Sachmittelbudget verfügen. Wird eine Professur frei, steht sie der gesamten HfbK zur Verfügung und kann auch einer anderen Sparte gewidmet werden. So könnte der Bereich Medien schneller ausgebaut werden.

Senator Dräger „begrüßte“ das Konzept, nannte aber ein „Kredit-Punkt-System“ als „Voraussetzung für solch ein Studium à la carte“. Das Konzept werde im Strukturprozess berücksichtigt, sagt Drägers Sprecherin Sabine Neumann: „Das bedeutet nicht, dass die HfbK von der Kommission nicht beachtet wird.“ KAIJA KUTTER

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