: Außer Spesen nix gewesen
Verbraucherschützer warnen: Wer zunächst für Materialien, Seminare oder Ware zahlen soll, um einen lukrativen Nebenjob zu ergattern, sollte lieber darauf verzichten
Immer wieder gibt es Angebote für diverse Nebenjobs. In Zeiten knapper Kassen greift man da gern zu. Diese Situation nutzen Firmen mitunter aus: Sie bieten lukrative Nebenverdienste, allerdings sollen die Interessenten entweder für Materialien, Seminare oder Ware, die später verkauft werden soll, zahlen. Die Verbraucherzentrale Berlin warnt immer wieder vor solch dubiosen Angeboten. Letztlich habe man bei Nebenverdienstangeboten mit „Vorkasse“ immer das Nachsehen. Das gelte – so die Verbraucherzentrale – „auch dann, wenn eine Rückzahlungsgarantie eingeräumt wird“.
So werbe beispielsweise die TECO Immobilien GmbH seit längerem um „freundliche und humorvolle Mitarbeiter“. Sie sollen gepflegte Wohnungen besichtigen und an Interessenten vermitteln und dafür einen Nebenverdienst von 500 bis 2.000 Euro erzielen. Bevor man sich jedoch im Auftrag der Firma betätigen dürfe, müsse man ein kostenpflichtiges Grundseminar belegen. Für 590 Euro erhalte man dann das Zertifikat „Immobilienmakler“, allerdings nur nach den Richtlinien der TECO.
Die eingesetzte Gebühr erhalte man nach der ersten erfolgreichen Immobilienvermittlung zurück. Weiter wird zugesagt, dass die Firma, so sie ihren Verpflichtungen – nämlich den Immobilienmaklern Wohnungen zur Vermittlung bereitzustellen – nicht nachkomme, die Gebühr, in diesem Fall auch ohne erfolgreiche Vermittlung, nebst 300 Euro Entschädigung erstatte.
Nach Angaben der Verbraucherzentrale sehe die Realität jedoch anders aus. Betroffene gaben an, dass ihnen zwar Wohnungen zur Vermittlung benannt worden seien, diese jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht vermittelbar waren. Eine Entschädigung habe niemand erhalten, ebenso wenig wurde die Seminargebühr erstattet. „Offensichtlich geht es der TECO Immobilien GmbH nur darum, die Seminargebühr von 590 Euro zu kassieren“, vermutet die Verbraucherzentrale. TAZ
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
