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… und sonst

Kurz vor Wahlen zeigen sich nicht nur Politiker von ihrer besten Seite, sondern auch die, die denselben Beine machen wollen. Zu Letzteren gehören schon seit Jahren die Gegner des Flughafens Schönefeld. Die fuhren diesmal mit 300 Autos nach Potsdam und machten dort Stau und Ähnliches. So wurden etwa Strohpuppen mit den Konterfeis der Politiker mit Dung überschüttet. Damit solle der „Mist“ zurückgegeben werden, den die Politiker in den betroffenen Gemeinden anrichteten, begründete ein Sprecher den Angriff auf die Geruchsnerven der urlaubsfliegenden Normalbevölkerung.

Sympathie für die Flughafengegner dürften auch die 1.000 Demonstranten gehabt haben, die unter dem Motto „Asylrecht ist Menschenrecht“ am Samstag durch die Westberliner City zogen. Schließlich bedeutet weniger Flugverkehr auch weniger Abschiebungsverkehr.

Die größte Demonstration im Vorfeld der Bundestagswahlen fand allerdings im neuen Berliner Tierheim in Hohenschönhausen statt. Trotz stömenden Regens waren etwa 12.000 Neugierige gekommen. Ob sie zuvor ihren Wahlzettel abgegeben hatten oder der Marsch zu Perserkatzen, Bullterriern und Streicheltieren eine Abstimmung mit den Füßen darstellte, blieb offen. Erfahrungsgemäß kümmern sich Wahlforscher eher um die Politiker als um ihre Gegner.

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