: was macht eigentlich ...Rocky?
Vor Gericht punkten
Es gab Kämpfe, die hat Graciano Rocchigiani gewonnen. Aber wenn er nicht im Ring stand mit Handschuhen über den Fäusten, hat er meistens verloren. Der Sohn eines sardischen Eisenbiegers und Berliner Musterproll, der selbst für das halbseidene Boxgeschäft zu unberechenbar geworden war, zählt derzeit seine Tage in der Justizvollzugsanstalt Tegel, in der er wegen Trunkenheit am Steuer sitzt. Ein Delikt, das am Ende einer Kette ähnlicher Vergehen steht. Doch diesmal scheint sich die einzig sichere Konstante seines Lebens, dass er abseits des Rings gehörig die Hucke voll bekommt, zu verflüchtigen. Ein Gericht in New York hat dem 38-Jährigen die sagenhafte Summe von 31 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen. Rocky durfte sogar raus aus Tegel, um dem Wunder in Manhatten beizuwohnen.
Der Streit liegt vier Jahre zurück. Der Boxverband WBC hatte dem Deutschen, offenbar weil ihm danach war, den WM-Titel im Halbschwergewicht aberkannt. Zwei Jahre boxte Rocchigiani nach dem in der Profiszene durchaus üblichen Willkürakt nicht mehr. Zu ein paar Comebackfights trat er nur noch an, um seine Geldprobleme in den Griff zu kriegen. „Ich bin froh“, sagte er nun in New York, „dass die WBC einen Denkzettel erhalten hat. Ich glaube, das ist für den kompletten Berufsboxsport eine gute Sache gewesen. Es wurde endlich mal gezeigt, dass man mit den Boxern nicht alles machen kann.“ Gut gebrüllt, Rocky! Vorerst. Denn die WBC will in eine neue Runde, sprich Berufung gehen. MV FOTO: RTR
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