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Zeuge bringt Simonis ins Zwielicht

In der Kieler „Filz“-Affäre bekräftigen beide Seiten ihre gegensätzlichen Aussagen

KIEL dpa ■ In der Kieler „Filz“-Affäre hat gestern vor dem Untersuchungsausschuss des Landtages die bisher Aufsehen erregendste Zeugenbefragung begonnen. Der Projektentwickler Falk Brückner äußerte sich dabei über seine Beziehungen zum ehemaligen Expo-Beauftragten Karl Pröhl, der als Landesbediensteter an seiner Seite an den Verhandlungen über einen Kauf des landeseigenen Kieler Schlosses teilgenommen hatte. Im Kern geht es um die Frage, seit wann Regierungschefin Heide Simonis (SPD) von Pröhls Doppelrolle wusste.

Brückner und Simonis bekräftigten vor dem Ausschuss ihre gegensätzlichen Aussagen. Sie sei über die geschäftlichen Verbindungen des ehemaligen Expo-Landesbeauftragten Karl Pröhl zur B-&-B-Firmengruppe Brückners erst am 20. Februar 2002 unterrichtet worden, sagte Simonis. Brückner versicherte dagegen, Simonis habe davon schon im März 2001 gewusst. An dem von Simonis genannten Tag hatte die Staatskanzlei Pröhls seit Monaten vorliegenden Antrag auf Nebentätigkeit für Brückner abgelehnt, der allerdings in Brückners Firma schon seit Anfang 2001 als Vorstand eingetragen war.

Der Schlossverkauf scheiterte Anfang des Jahres, nachdem die Doppelrolle von Pröhl bekannt geworden war.

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