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USA für Nato-Extratruppe

Nato-Minister tagen. USA schlägt Nato-Eingreiftruppe vor. Deutschland will Afghanistaneinsatz anführen

WARSCHAU dpa/rtr ■ Seit gestern tagen die Verteidigungsminister der 19 Nato-Staaten in Polens Hauptstadt Warschau: Themen sind der Irakkonflikt und die US-Pläne für eine Krisen-Eingreiftruppe. Nach polnischen Angaben will US-Verteidigungsminister Rumsfeld seinen Amtskollegen auch Informationen zu Iraks Massenvernichtungswaffen vorlegen. Die Konferenz endet heute. Förmliche Beschlüsse sind nicht vorgesehen.

Rumsfeld schlägt den Verbündeten eine gemeinsame Truppe mit einer Stärke von bis zu 20.000 Soldaten vor. Die Kerntruppe soll aus rund 5.000 Mann bestehen und innerhalb von sieben bis 30 Tagen nach Alarmierung einsatzbereit sein. Dabei seien sowohl Kampfeinsätze denkbar als auch Evakuierungen von Zivilisten. Damit könne sich die Nato auf neue Anforderungen im Kampf gegen den Terrorismus einstellen.

Spanien und Italien äußerten bereits grundsätzliche Zustimmung zu den Plänen von Rumsfeld. Sie mahnten jedoch eine Abstimmung mit der EU an. Diese will in Zukunft ebenfalls eine Eingreiftruppe aufstellen. Laut Nato-Diplomaten könnte die EU-Truppe mit bis zu 60.000 Soldaten vor allem in Friedenseinsätze, die Nato-Truppe dagegen in Kampfeinsätze wie in Afghanistan geschickt werden.

Auf dem Treffen haben Deutschland und die Niederlande darüber hinaus angeboten, ab Beginn des nächsten Jahres gemeinsam die Spitze der internationalen Schutztruppe in Afghanistan zu stellen.

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