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Noch ein nie gesagtes Zitat

Innerparteilicher Druck wächst: NRW-FDP-Chef Möllemann streitet weiter ab, im „Stern“ Westerwelles Führungsschwäche beklagt zu haben. Doch keiner mag ihm glauben

BERLIN dpa ■ In der FDP verschärft sich die Kritik am zurückgetretenen Bundesvize Jürgen Möllemann. Der Ehrenvorsitzende Otto Graf Lambsdorff meldete gestern sogar Zweifel am Geisteszustand Möllemanns an und unterstützte die Forderungen nach seinem Rücktritt auch als NRW-Landeschef. Auch Möllemanns Stellvertreterin Ulrike Flach und FDP-Präsidiumsmitglied Birgit Homburger distanzierten sich von ihm. Möllemann bestritt erneut, dass er im Gespräch mit dem Stern die Führungsqualitäten von Parteichef Guido Westerwelle in Frage gestellt habe.

„Er hat schwere strategische Fehler gemacht und sich nicht getraut, Führung zu zeigen, Themen zu setzen und die dazu passenden Figuren nach vorn zu schieben … Westerwelle ist einfach zu dünn“, zitierte Stern-Autor Hans-Peter Schütz Möllemann. Schütz blieb bei seiner Darstellung. Auch die Chefredaktion stellte sich hinter ihn. In der Berliner FDP-Führung hieß es, Westerwelle habe keine Zweifel, dass der Stern Möllemann korrekt wiedergegeben habe.

Möllemann war nach seiner antiisraelischen Kampagne auf Drängen der FDP-Spitze als Parteivize zurückgetreten. Er will aber FDP-Chef in NRW bleiben und stellt sich am 7. Oktober einer Kampfabstimmung gegen seinen Vize Andreas Pinkwart.

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