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Im strikten Glauben

Katholischer Pfarrgemeinderat protestiert mit Rücktritt gegen konservative Strömung des Neokatechumenats

Der Konflikt um die katholisch-konservative Strömung des Neokatechumenats (NK) in Hamburger Kirchengemeinden schwelt weiter. So lässt der Pfarrgemeinderat, das gewählte Laiengremium, der Gemeinde St. Gabriel in Eidelstedt sein Amt derzeit ruhen, bis die Zukunft des dortigen Pfarrers Ferdinand Zerhusen geklärt ist. Zerhusen hängt dem Neokatechumenat an und sorgt damit in seiner Gemeinde seit Jahren für Auseinandersetzungen (taz berichtete). Der Pfarrgemeinderat hat nun einen Antrag gestellt, Zerhusen zu versetzen. Mit einer Entscheidung des Bistums ist jedoch erst zu rechnen, wenn der derzeit vakante Stuhl des Erzbischofs wieder besetzt ist.

Die Anhänger des Neokatechumenats treffen sich „zur Glaubensvertiefung“ in kleinen Gruppen und nehmen nur begrenzt am Gemeindeleben teil. Über Jahre werden sie zu „Missionaren des Glaubens“ ausgebildet und sind in dieser Zeit zu striktem Gehorsam gegenüber ihrem Lehrer verpflichtet. Kritiker werfen der Bewegung daher sektenähnliche Züge vor. Das Erzbistum selbst unterstützt das NK zwar nicht aktiv, tut jedoch auch nichts dagegen – das NK hat den Segen des Vatikan.

Neben St. Gabriel gelten zwei andere Gemeinden im Dekanat Altona als Keimzellen des NK in Hamburg: St. Ansgar am Herrengraben und St. Theresien, ebenfalls in Eidelstedt. „Das Dekanat wird mehr und mehr von den Neokatechumenaten okkupiert“, sagt Christina Peters vom Pfarrgemeinderat St. Gabriel.

Auch in St. Theresien gibt es Widerstand vom Pfarrgemeinderat. Mitglied Robert Meier hat seit zehn Jahren Erfahrungen mit dem NK, seit der Pfarrer Winfried Klöckner als bekennender Neokatechet die Gemeinde betreut. Meier wirft der Strömung „Fundamentalismus“ vor. Beim Kampf gegen die Ausbreitung des NK sollte man daher „nie aufgeben“. PETER AHRENS

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