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Grüne werden gegangen

Staatsminister Volmer dankt ab. Stuhl von Geschäftsführer Bütikofer wackelt stark

BERLIN taz ■ Bei den Grünen werden weitere Politiker ausrangiert. Gestern erklärte Ludger Volmer, Staatsminister im Auswärtigen Amt, dass er sein Amt aufgebe. Als Nachfolgerin will Außenminister Joschka Fischer offenbar die bisherige Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Kerstin Müller, einsetzen. In der Fraktion hieß es, Volmer wolle nun für den Posten des außenpolitischen Sprechers kandidieren.

Der Rückzug Volmers habe „private und politische Gründe“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts, ohne diese zu konkretisieren. Seit längerem soll es Unstimmigkeiten zwischen Volmer und Fischer gegeben haben. Außerdem war er wegen dienstlich erworbener Gratisflüge, die er privat genutzt haben soll, unter Druck geraten.

Auch Bundesgeschäftsführer Reinhard Bütikofer muss nach Informationen der taz um seinen gegenwärtigen Job bangen. Die Grünen-Spitze um Parteichef Fritz Kuhn und Joschka Fischer will ihn ablösen, ist zu hören.

Bütikofer soll mehrfach andere Positionen bezogen haben, als Kuhn. Er ist der Parteiführung zu wenig kalkulierbar. Außerdem gibt es größere Unzufriedenheit mit seiner Amtsführung, was die Organisation des Wahlkampfs und das Management von Bundesdelegiertenkonferenzen angeht.

Bütikofer selbst wollte sich nicht äußern. Ob er noch einmal für das Amt des Bundesgeschäftsführers kandidiert, erscheint fraglich.

Die Wahl des Bundesgeschäftsführers steht bei der Grünen-Bundesdelegiertenkonferenz im Dezember an. Eine Gegenkandidatin gibt es schon: Auf der Internetseite der Grünen findet sich das Bewerbungsschreiben der ehemaligen Bremer Landesvorsitzenden Katrin Kummerow, der allerdings wenig Chancen eingeräumt werden.

HANNES KOCH

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