: vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung
Am Montag wird in der Bunten Kuh eine Infoveranstaltung mit Kurt Waffner stattfinden, bei welcher der „alt eingesessene Weißenseer“ (so die Pressemitteilung der Bunten Kuh) über „sein Wirken in der Anarchosyndikalistischen Bewegung (anarchistische Gewerkschaften) und seinen Widerstand im 3. Reich“ berichten wird. Das ist ein interessanter Zeitzeugen-Abend, der hoffentlich nicht zur kritikfreien Anhimmelungsveranstaltung wird (Parkstraße 16, 19 Uhr). Am Dienstag geht es in der Lunte gendertechnisch zu, denn „Das verordnete Geschlecht“ von Oliver Tolmein und Bertram Rotermund wird gezeigt, ein Film aus dem letzten Jahr, der die ärztliche Praxis im Umgang mit Intersexualität geißelt. Menschen, die beiderlei Geschlechtsmerkmale aufweisen, gelten den Ärzten noch immer als krank und werden meist bereits im Kindesalter entweder in einen „richtigen“ Jungen oder in ein „richtiges“ Mädchen verwandelt – und das obschon heute feststeht, dass sich die so genannten Zwitter nicht schlecht fühlen. Ein Film, der – bei einigen kleinen Schwächen – beitragen kann zu einer Diskussion der hier vorherrschenden Geschlechterverhältnisse und -normen, und der daher natürlich kaum je zu sehen ist (Weisestr. 53, 20.30 Uhr). Im Jup, bei einer Veranstaltung des Infocafés Pankow, wird gleichfalls etwas sehr wichtiges verhandelt – es geht um den Antisemitismus in der Linken. Denn tatsächlich hält sich die Linke bis heute – trotz der gigantischen antisemitischen Verbrechen in der Sowjetunion – für per se nicht vom Antisemitismus infizierbar. Trotz der Angriffe auf dieses merkwürdige Selbstbewusstsein, die Jean Amery und Henryk M. Broder bereits in den Siebzigern unternommen haben, beherrscht es noch immer linke Diskussionen (Florastr. 84, 19 Uhr).
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