piwik no script img

zur person

Heinz von Foerster

Heinz von Foerster, der am 2. Oktober 2002 im Alter von 90 Jahren gestorben ist, zählte zu den wichtigsten Stichwortgebern der internationalen Wissenschaftsszene. Nach dem Studium der Physik in Wien war er zunächst in verschiedenen Forschungslaboratorien in Deutschland und Österreich tätig, arbeitete nach Kriegsende kurzzeitig als Journalist und Berater einer Telefonfirma und schrieb sein erstes Buch: „Das Gedächtnis. Eine quantenmechanische Untersuchung“. 1949 emigrierte Heinz von Foerster in die USA, arbeitete dort mit den frühen Kybernetikern (Norbert Wiener, John von Neumann, Margaret Mead etc.) zusammen und gründete 1957 – inzwischen Professor an der Universität von Illinois – das Biological Computer Laboratory (BCL). An diesem Institut wurden die Grundlagen jener Erkenntnistheorie gelegt, die heute unter der Bezeichnung Konstruktivismus für Aufsehen sorgt. Philosophen und Mathematiker, Physiker und Biologen und befassten sich in der inspirierenden Atmosphäre des BCL mit den logischen und methodischen Problemen, die das Erkennen des Erkennens und die Beobachtung des Beobachters notwendig mit sich bringt. Es ist das Verdienst Heinz von Foersters, immer wieder auf die unvermeidlichen Voreingenommenheiten und die blinden Flecken dieses Beobachters aufmerksam gemacht zu haben, der sich dem vermeintlich unabhängigen Objekt der Beschreibung nähert: Stets gilt es, so seine ethische Forderung, die scheinbar endgültigen Aussagen als eigenes Produkt zu begreifen und Gewissheiten in jeder Form und Gestalt – immer auf der Suche nach anderen, nach neuen Denkmöglichkeiten – in Zweifel zu ziehen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen