piwik no script img

die anderen: heiligsprechung, osterweiterung

Zur Heiligsprechung des Opus-Dei-Gründers Balaguer durch Papst Johannes Paul II. schreibt El País aus Madrid: Der Vatikan sprach Escrivá de Balaguer heilig, ohne die Bedenken auszuräumen, die gegen sein Wirken vorgebracht wurden. Der Heilige Stuhl traf eine riskante Entscheidung. Es leben noch viele Menschen, die bezeugen können, dass Balaguer nicht immer nur nach edlen Tugenden strebte. Aber die Kirche hat das Recht, solche Risiken einzugehen. Dies gilt nicht für die spanische Regierung, die bei der Heiligsprechung mit einer hochrangigen Delegation vertreten war und die Trennung zwischen Staat und Kirche hätte wahren müssen.

Zur geplanten Erweiterung der Europäischen Union schreibt die französische Zeitung Le Figaro: Es ist in Vergessenheit geraten, was sich hinter den politischen, historischen und moralischen Argumenten versteckt – die Erweiterung der EU um zehn neue Staaten ist eine Zeitbombe. Denn was für ein Europa wollen wir? Eine einfache Freihandelszone, ein föderales Europa, ein Europa der Nationalstaaten? Und mit was für einem institutionellen Gleichgewicht? Der von Valéry Giscard d'Estaing geleitete EU-Konvent bemüht sich, auf diese Fragen Antworten zu finden. Vom Erfolg oder Misserfolg des Projekts wird es abhängen, ob die Zeitbombe entschärft werden kann.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen