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Kadi statt Sättel

Bewährungsstrafen für Mitglieder der „Sattel-Mafia“

Zwei Mitglieder der sogenannten Sattel-Mafia sind gestern von einem Schöffengericht in Oldenburg zu zweijährigen Bewährungsstrafen verurteilt worden. Die Angeklagten, eine 25 Jahre alte Hobbyreiterin aus der Wesermarsch und ihr 40 Jahre alter Lebensgefährte, gestanden, im Raum Weser-Ems an fast 30 Einbrüchen in Reiterhöfe und Vereine beteiligt gewesen zu sein.

Die 25-jährige Angeklagte gab Geldnot als Motiv an. Als Sozialhilfeempfängerin hätte sie sich ihr Reitpferd sonst nicht leisten können. Ihr Partner und Vater eines gemeinsamen Kindes hatte als Gastwirt Pleite gemacht.

Die achtköpfige Bande, zu der das Paar gehörte, soll seit Oktober letzten Jahres Pferdesättel im Wert von 160.000 Euro erbeutet haben. Das Pärchen war der Polizei im Januar bei einer Verkehrskontrolle in Oldenburg ins Netz gegangen. Im Auto wurden mehrere kurz zuvor gestohlene Sättel gefunden.

Gericht und Staatsanwaltschaft hielten eine Bewährungsstrafe für angemessen. Die Angeklagten seien nur kleine Rädchen im Mafia-Getriebe gewesen. Außerdem hatten ihre Geständnisse die Ermittler auf die Spur der Bande gebracht, die ins Rotlicht- und Landfahrer-Milieu führte. Später konnte ein weiteres Bandenmitglied gefasst werden. dpa

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