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die buchmessenwoche der wahrheit: marodierender litauer gefasst

Eine Woche hielt Deutschland den Atem an. Der litauische Nationaldichter Raimondas Rodauskas hinterließ auf seinem Weg zur Frankfurter Buchmesse eine Spur des Grauens. Gestern wurde Rodauskas in Frankfurt am Main von einer Polizeistreife festgenommen, als er nur notdürftig bekleidet an einem in der Mainzer Landstraße gelegenen Imbissstand sieben Brathähnchen verlangte, diese jedoch nicht bezahlen konnte. Zuvor hatte Rodauskas Einlass in die Frankfurter Festhalle begehrt, wo er im Rahmen einer Feierstunde von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin für sein Schaffen geehrt werden sollte. Daraus wurde jedoch nichts: Wegen seines ungepflegten Äußeren und allzu freizügiger Bekleidung wurde Rodauskas der Zutritt verwehrt, woraufhin er sich sinnlos mit Frankfurter „Ebbelwoi“ betrank, der „nicht ganz, aber fast so gut ist wie selbst gekelterter Kartoffelwein aus Litauen“, so der Dichter. Rodauskas „Freikörperfederlyrik“ hat ihn in seiner Heimat weltberühmt gemacht, in seinen Werken geht es stets um leicht bekleidete und schöne Hühner.

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