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lokalkoloratur

So langsam wird es einsam um ihn, geradezu tragisch mag es anmuten, wie einer, der zum Kanzleramte sich berufen fühlte, in die Ecke geschoben wird. Seinen letzten einflussreichen Posten als stellvertretender Fraktionschef der CDU im Bundestag muss Volker Rühe an Wolfgang Schäuble abgeben – und die mitfühlende Frage drängt sich auf, was dem Mann aus Harburg noch bleibt nach 26 Jahren im Bundestag. Als Parteivize der Christenunion wurde er schon abgelöst, Kohls Generalsekretär war er in früheren Zeiten, als eine rühmliche Karriere noch möglich schien, welchselbe allerdings ihn zu einem Verteidigungsminister machte, der beim Truppenbesuch in Somalia vor laufenden Kameras wenig ministrabel in den Wüstensand fiel. Nun muss der Oberstudienrat a.D., über den in Hamburgs CDU erzählt wird, er habe keine Freunde, höchstens Parteifreunde, mit einer Hinterbank im Bundestag vorlieb nehmen. Selbst für einen eventuellen Vorruhestand auf der Rentnerinsel Mallorca gibt es wenig Perspektive für den 60-Jährigen. Dortselbst war Rühe Ende der 70er Jahre dereinst während der Hamburger Herbstferien von einer Horde GEW-LehrerInnen des Strandes von Cala Santanyi verwiesen worden. „In unserer Bucht“, so wurde ihm seinerzeit wenig kuschelpädagogisch beschieden, „hast Du nichts zu suchen.“ Wirklich tragisch. smv

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