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Strahlendes Erbe des Kalten Krieges

Spanische Ortschaft nach Bomberabsturz vor 36 Jahren noch immer atomar verseucht

MADRID dpa ■ Mehr als 36 Jahre nach dem bislang schwersten Unfall mit amerikanischen Atomwaffen sind am Unglückort im Südosten Spaniens noch immer nukleare Rückstände feststellbar. Das teilte die spanische Regierung am Montag auf eine parlamentarische Anfrage hin mit. Bei der Ortschaft Palomares in der Provinz Almería, in deren Nähe im Januar 1966 ein US-Bomber mit vier Atombomben abgestürzt war, gebe es bis heute Reste einer nuklearen Verseuchung.

Die Bevölkerung habe durch das Unglück keine Gesundheitsschäden erlitten. Die regelmäßigen Strahlenmessungen würden aber weiter fortgesetzt. Ein B-52-Bomber der US-Luftwaffe war am 17. Januar 1966 beim Auftanken in der Luft mit einem Tankflugzeug zusammengestoßen und abgestürzt. Drei der vier Atombomben an Bord der B-52 prallten auf die Erde. Zwei davon platzten auf und verseuchten 220 Hektar Felder mit radioaktivem Plutonium. Die US-Regierung ließ damals große Mengen an verseuchter Erde abtragen und in die USA bringen. Die vierte Bombe wurde erst 80 Tage nach dem Unfall vom Meeresgrund geborgen. Von den 1.500 Bewohnern von Palomares wurde bei dem Unglück niemand verletzt. Die vier Besatzungsmitglieder des Tankflugzeugs sowie drei der B-52 kamen ums Leben.

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