: Symbolischer Wannengang
Graue Wolken und ein scharfer Westwind – das war nun wirklich kein Freibad-Wetter. Davon ließen sich die Schmuddel-Wetter geprüften Bremer gestern aber nicht abschrecken und stiegen in die – leere – Freiluft-Wanne. Allen voran Bürgerschaftspräsident Christian Weber und Kerstin Dahlberg vom Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit . Doch wie vergnügt alle auch trockenplanschten, hinter dem Bade-Spass steckt eine ernste Botschaft: „Unser Klima geht baden ... wer haftet?“ Das sollten die Verantwortlichen in den Industrieländern tun, findet die Umweltorganisation „Germanwatch“, die die Aktion durchführt: „Dort wird am meisten CO2 produziert, das für den weltweiten Klimawandel verantwortlich ist.“ Seit Ende Mai tourt die Organisation mit ihrer „Ausbadekampagne“ durch Deutschland. „Wer den Schaden verursacht, soll ihn auch ausbaden,“ fordert „Germanwatch“. Dafür sollen Bürger, Politiker und Wirtschaftsvertreter mit dem symbolischen Wannengang eintreten – egal bei welchem Schietwetter. Nach der vorerst letzten Station in Bremen ist erst einmal Winterpause bei „Germanwatch“. Festfrieren soll in der eisekalten Zinkwanne schließlich keiner. Schon gestern war’s ungemütlich zugig im Freiluft-Badezimmer auf der Domsheide. Doch das konnte die politischen Trockenschwimmer nicht abschrecken: „So ist das, wenn man etwas ausbaden muss,“ schmunzelte Kerstin Dahlberg. Anne Ruprecht / Foto: Kathrin Doepner
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