: Bali: Acht Verdächtige
Indonesiens Präsidentin will heute Antiterrordekret erlassen. Sechs Tote bei Anschlägen auf den Philippinen
JAKARTA/ZAMBOANGA ap ■ Indonesiens Polizei hat gestern erklärt, sie konzentriere ihre Ermittlungen zur Aufklärung der Bombenanschläge auf Bali auf acht Verdächtige mit möglichen Verbindungen zu al-Qaida. Bei den Verdächtigen handele es sich um sieben Indonesier und einen Ausländer, die intensiv befragt würden. Man hoffe, bald eine Verbindung zu den Schuldigen zu finden, sagte Polizeichef Yatim Suyatmo. Ein Polizeisprecher dementierte Berichte vom Vortag über Verhaftungen. Es sei noch niemand wegen der Anschläge verhaftet worden.
Ein Gewährsmann der malaysischen Regierung sagte AP, wahrscheinlich sei der Malaysier Azahari Husin in die Anschläge verwickelt. Der Exdozent gilt als Mitglied der Jemaah Islamiyah und erhielt nach Einschätzung der Behörden 2001 eine Sprengstoffausbildung in Afghanistan. „Die malaysische Polizei glaubt, gestützt auf Geheimdienstinformationen, dass die Anschläge von al-Qaida angeordnet und von Jemaah Islamiyah ausgeführt wurden“, sagte der Gewährsmann.
Indonesiens Präsidentin Megawati Sukarnoputri will heute ein Dekret anordnen, nach dem künftig Geheimdienstberichte für die Festnahme eines Terrorverdächtigen ausreichen. Das könnte den Behörden die Festnahme des mutmaßlichen Jemaah-Islamiyah-Führers Abu Bakar Baschir erleichtern. Das Dekret soll später von einem Antiterrorgesetz abgelöst werden, das vom Parlament noch verabschiedet werden muss.
Im Süden der Philippinen starben gestern bei Bombenanschlägen sechs Menschen. Weitere 144 Menschen wurden verletzt, als in der 600.000-Einwohner-Stadt Zamboanga zwei Sprengsätze in zwei Kaufhäusern detonierten. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen, verdächtigt wird jedoch die islamische Kidnapper- und Rebellentruppe Abu Sayyaf.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen