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Das Straßenbild

Die Reklamerezension. Heute: Wertvolle Dudelhits

In der vergangenen Woche war im taz.mag zu lesen, wie die Playlisten in den Rundfunkprogrammen zustande kommen – nämlich per Computerauswahl. Und der unbestechliche Radioroboter wählt nur aus, was ohnehin in den Charts ist. Erfolgsradio also! Gleichwohl scheint niemand freiwillig diesen Dudelfunk hören zu wollen. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Radio NRJs dieser Welt oder der Berliner Rundfunk und wie die Sender alle heißen, dauernd werben, man würde reich, wenn man ihre Sendungen einschaltet?

Komische Welt! Die einen wollen einem Geld aufnötigen, während die anderen nach wie vor mit gezückter Gebührenordnung hinter Schwarzhörern her sind. Die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) nämlich plakatiert in Hamburg gerade Busse und Bahnen mit einem Hamburger U-und-S-Bahn-Fahrplan und dem Spruch: „Wir machen auch Hausbesuche!“ Ja, kommen Sie doch rein, möchte man da rufen, ich höre gerade Dudelfunk und werde reich und berühmt.

Aber das ist doch die Idee! Wäre es nicht viel klüger, die GEZ AG und die Dudelfunk AG schlössen sich zu einer konzertierten Plakataktion zusammen? Etwa so: Wer vom Gebühreneinzugsbeamten in flagranti erwischt wird, wie er einen bestimmten Sender hört, bekommt den ganzen Zaster überreicht und kann gleich die Gebühren abzwacken. Ein „Sesam, öffne dich!“ für die GEZ! „Einen Moment, der Herr, ich stelle nur noch schnell Radio NRJ ein!“

Nur gelegentlich, darum möchten wir bitten, sollten die fünftausend Euro Dudelprämie pro Stunde eingespart werden. Das dadurch frei werdende Kapital könnten die Sendeanstalten dann ja mal für hübschere Plakate ohne sexuelle Entgleisungen verwenden. RKR

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