: chronik der ereignisse
„Ich bin Gott“
Gestern vor drei Wochen begann die rästelhafte Mordserie in Washington. Inzwischen sind zehn Menschen tot und drei schwer verletzt. Eine Chronologie der Ereignisse.
Am Abend des 2. Oktober und am darauf folgenden Tag werden sechs Menschen erschossen. Alle Opfer hatten sich unweit eines Supermarkts aufgehalten. Sie werden durch gezielte Schüsse exekutiert, während sie einkaufen, Rasen mähen, ihr Auto waschen.
Rund 150 Kilometer südlich von Washington wird am 4. Oktober eine Frau angeschossen, die ihr Auto belädt.
Am 7. Oktober verletzt der Schütze einen 13-jährigen Jungen schwer. Das Kind war auf dem Weg zur Schule.
Die Washingtoner Polizei verbreitet am 9. Oktober, der Schütze habe am letzten Tatort eine Tarotkarte zurückgelassen. Seine Botschaft laute: „Lieber Polizist, ich bin Gott.“ Am gleichen Tag wird ein Mann tödlich getroffen, als er sein Auto betankt. Zeugen wollen einen weißen Minilaster gesehen haben.
Auch das Opfer, das der Täter am 11. Oktober findet, hält sich in einer Tankstelle auf, als es tödlich getroffen wird. Wieder berichten Zeugen von einem weißen Minilaster.
Am 14. Oktober erschießt der Täter eine 47-jährige Frau auf dem Parkplatz eines Baumarkts. Zeugen sagen aus, sie hätten den Schützen gesehen.
Am 19. Oktober wird ein 37-Jähriger vor einer Gaststätte angeschossen. Er überlebt. Ob der Anschlag auf das Konto des gleichen Täters geht, ist unklar. Die Polizei erhält eine neue Botschaft.
Eine weitere Nachricht findet die Polizei am 20. Oktober. Der Schütze hat eine Telefonnummer übermittelt. Die Polizei ruft ihn auf, mit ihr in Kontakt zu treten.
Die ersten Festnahmen gibt es am 21. Oktober. Polizisten vernehmen einen Mann, den Zeugen dabei gesehen haben, wie er mit einem weißen Minilaster zu einer Telefonzelle fuhr. Medien berichten über eine weitere Festnahme. Französische Behörden melden einen desertierten Scharfschützen, den ehemalige Kameraden auf einem Phantombild der Washingtoner Polizei erkannt haben wollen.
Am 22. Oktober verletzt der Heckenschütze einen Mann, der an einer Bushaltestelle stand. Dieser stirbt später an seinen Verletzungen. Keiner der tags zuvor Festgenommenen hat etwas mit dem Heckenschützen zu tun. Medien veröffentlichen Einzelheiten aus der Samstag-Botschaft des Schützen. Er drohe, weitere Kinder zu töten, und fordere Geld. MATTHIAS BRAUN (MIT DPA)
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