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Aufregung um eine Autorin: Das neue Stück „Meinnicht“ der Dramatikerin Gesine Danckwart hatte am Mittwochabend im Hamburger Thalia-Studio Premiere. Statt normale Theaterfiguren zu liefern, entwirft die Dramatikerin, wie das Theater mitteilt, zusammengesetzte tragikomische Typologien der Normalität. In „Meinnicht“ stellt sie Abziehbilder aus dem ganz normalen Familienleben nebeneinander. Inszeniert von Regisseurin Isabel Osthues, fand die Premiere jedoch ohne Zustimmung der Dramatikerin statt. Demonstrativ blieb sie der Aufführung fern, obwohl das Stück bei dem Publikum viel Beifall fand. Ihre Abwesenheit fiel umso mehr auf, weil das Thalia Theater zwei ihrer früheren Stücke „Girlsnightout“ und „Täglich Brot“ erfolgreich mitproduziert hatte. Die Autorin fühlte sich missverstanden. So sind sie, die Autoren.

Das Märkische Museum in Berlin zeigt vom 25. 11. 02 bis 5. 1. 03 die Ausstellung „Kunst-Stoff Bakelit“, die ganz dem vollsynthetischen Kunststoff gewidmet ist. Über 400 Gebrauchsgegenstände aus Haushalt, Büro und Freizeit, die vor allem zwischen 1925 und 1955 gefertigt wurden, bekommen die Besucher zu sehen. Darunter seltene Stücke wie Dosen und Schalen der Firma AEG, Tabletts des Porzellanherstellers Rosenthal oder Vollkunststoff-Kameras von Kodak. Der nach seinem Erfinder Hendrik Baekeland genannte Kunststoff Bakalit war seit Anfang des letzten Jahrhunderts als Ersatz für Naturrohstoffe wie Elfenbein und Edelhölzer genutzt worden.

Die niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) Göttingen erhielt gestern die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres 2002“. Der einzige nationale Bibliothekenpreis wird vom Deutschen Bibliotheksverband sowie der Zeit-Stiftung verliehen und mit 25.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wurde die Zusammenarbeit zur Verbesserung der Leistung aller deutschen Bibliotheken und die Mitwirkung der Bibliothek an internationalen Projekten.

Auch gut zu wissen: Die Bibliografie „Quellen – Zeitgenössische Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika“, herausgegeben von der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e. V., erscheint im Oktober 2002 bereits in der 10. Auflage. Mit fast 2.300 Titeln von rund 1.000 Autoren aus Afrika, der arabischen Welt und Lateinamerika bietet diese Bibliografie ein einzigartiges Verzeichnis derzeit lieferbarer Übersetzungen. Sie vermittelt einen Überblick über die literarische Produktion der „Dritten Welt“ und bietet alle wesentlichen Informationen, welche Titel von welchen Autoren übersetzt vorliegen.

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