Der Schwarz-Schill-Senat im taz-Check: Roger Kusch
48, CDU: Justiz und Bezirke
Roger Kusch ist im vergangenen Jahr vor allem durch seine Treue zur eigenen Ideologie aufgefallen. Von der ließ er sich auch durch Argumente nicht abbringen. Als beispielsweise GesundheitsexpertInnen warnten, durch die Abschaffung des Spritzentausches im Knast werde die Zahl der HIV- und Hepatitis-Infektionen rasant ansteigen, baute er die Spritzenautomaten trotzdem ab. Kusch ist ein Mann, dem inzwischen eine Vorliebe fürs Strafen nachgesagt wird. Was er auch anpackt, wohin er auch reist: Alles läuft auf eine Verschärfung des Strafvollzuges hinaus. Er reiste nach Arizona in den berüchtigten Wüstenknast von Sheriff Joe Apaio, nach St. Petersburg ins Untersuchungsgefängnis „Kresty“ und in das ganz besonders gesicherte Gefängnis im hessischen Weiterstadt. In Hamburg verfügte er dann, dass das Anti-Aggressionstraining im Jugendgefängnis eingestellt wird, dass es hinter Mauern kaum mehr Drogenhilfe gibt und der Knastneubau statt für den offenen Vollzug nun doch zum hochgesicherten geschlossenen Gefängnis ausgebaut wird.
Note: Terminator
Elke Spanner
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