: Senat will Radio Faulenstraße
Wenn Radio Bremen an die Faulenstraße umzieht, spendiert der Senat – sonst nicht
Im Rathaus herrschte gestern zeitweise große Aufregung. Aus dem Weser Kurier hatte man erfahren, dass der Intendant von Radio Bremen, Heinz Glaesgen, mit der Immobilienfirma „Weserwohnbau“ über einen anderen Standort für den Sender verhandelt als den vom Senat beschlossenen. Während der Senat aus stadtplanerischen Gründen beim Umzug 5,9 Millionen Euro zuschießen wollte, um am Ende der Faulenstraße ein attraktives belebendes Zentrum zu schaffen, hätte der Intendant offenbar gern ein Büro mit Blick auf die Weser. „Der Senat steht zu seinem Beschluss“, sagt der Sprecher des Bürgermeisters gestern, „wir machen das gerne mit Radio Bremen zusammen – im Sinne der Verabredung.“ Im Sinne der Verabredung habe Radio Bremen den Senat aufgefordert, über die BIG für den Ankauf der betroffenen Grundstücke an der Faulenstraße zu sorgen. Wenn aber hinter dem Rücken des Senats der Intendant Gespräche über eine andere Option führe, dann müsse Radio Bremen auf die Finanzspritze verzichten: „Der Senatsbeschluss ist ein Paket.
Bei Radio Bremen war man gestern bemüht, die Wogen zu glätten. Der Senatsbeschluss enthalte „Präferenzen“, heißt es in der Stellungnahme des Senders, es gebe aber keine Festlegung des Senders. Daher werde mit Baufirmen auch über andere Lösungen geredet.
Die Weserwohnbau hatte ursprünglich ein Grundstück in der Theodor Heuss-Allee angeboten, auf dem preiswerter und schneller gebaut werden könnte. Die Lösung auf dem Grundstück des Parkhauses Diepenau wäre teurer und zeitaufwändiger. Was den Intendanten reizt, ist nicht nur der Weserblick, sondern auch das Angebot der Weserwohnbau, die Verwertung der Altimmobilien von Radio Bremen gleich mit zu übernehmen.
Auch die Baufirma Hochtief hat über ein derartiges Angebot mit dem Sender beraten. K.W.
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