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unselds nachfolger

Das Dreigespann

Wer Siegfried Unselds Nachfolger auf dem Chefsessel des Suhrkamp Verlags wird, das war lange Zeit eine der großen offenen Fragen des deutschen Literaturbetriebs. Eine illustre Reihe möglicher Kronprinzen, darunter Siegfried Unselds Sohn Joachim Unseld, warf nach begonnener Zusammenarbeit bald das Handtuch. Inzwischen jedoch scheint dauerhaft geregelt zu sein, wer in die großen Stapfen des Verlegers tritt. Aus dem Hause Suhrkamp jedenfalls ist zu hören, die Kontinuität der Verlagsarbeit sei „in höchstem Maße“ gesichert; Unseld selbst habe schon vor seinem Tod seine Nachfolger bestimmt. An der Spitze wirkt ein Dreigespann. Günter Berg, der im vergangenen Sommer die Affäre um Martin Walsers Roman „Tod eines Kritikers“ elegant meisterte, bleibt verlegerischer Geschäftsführer des Verlags. Philip Roeder fungiert als kaufmännischer Geschäftsführer und Rainer Weiss als Programmleiter. Diese Nachfolger sollen künftige Entscheidungen gemeinsam treffen. „Alles war“, wie die Verlagssprecherin Heide Grasnick sagt, „schon lange geregelt.“ Zugleich gehen nun Siegfried Unselds Anteile auf die Familienstiftung über, die damit Mehrheitsgesellschafterin ist. Mit Berg zusammen soll diese Stiftung die verlegerische Linie wahren. Vorsitzende ist Unselds Witwe, die Autorin Ulla Berkéwicz. Ihr zur Seite steht ein Stiftungsrat, dem die Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger und Adolf Muschg angehören sowie der Soziologe Jürgen Habermas, der Gehirnforscher Wolf Singer und der Publizist Alexander Kluge, allesamt Suhrkamp-Autoren. DRK

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