: korsika
EU-Hilfe fürs Sorgenkind
Rund 230.000 Menschen leben auf der Mittelmeerinsel Korsika, die zu den wirtschaftlichen Sorgenkindern Frankreichs gehört. Deshalb wurde sie bis 1999 wie die Überseeterritorien Guadeloupe, Martinique, Guyana, Réunion sowie das Industriegebiet um die Stadt Lille zu den französischen Ziel-1-Regionen gerechnet. Diese erhalten massive Hilfen aus dem EU-Fonds zur Anpassung strukturell benachteiligter Gebiete. Mit dem Geld wurden auf Korsika Straßen und Brücken errichtet, die zwei Flughäfen ausgebaut und die korsische Universität in Corte fertiggestellt. Die in der Periode 2000 bis 2006 für Korsika vorgesehenen EU-Gelder fallen unter die Kategorie Übergangsfinanzierung, was darauf hinweist, dass die Insel nach dem EU-Beitritt noch ärmerer Regionen Osteuropas auf den Großteil des EU-Geldes verzichten muss. Bis 2006 gehen 181 Millionen Euro direkt aus Brüssel in das von Korsikas Präfektur verwaltete Ziel-1-Programm mit einem Gesamtbudget von über 365 Millionen Euro. Trotz Fortschritten: Die Insel leidet weiter unter der Abwanderung junger Erwerbsfähiger auf das Festland, die Arbeitslosigkeit liegt derzeit bei elf bis zwölf Prozent, korsische Produkte müssen einen langen Weg zu potenziellen Märkten zurücklegen. Die Korsen gehen davon aus, dass sie auch nach 2006 Geld aus Brüssel und Paris bekommen. OP
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