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Uni soll nicht allein sein

SPD fordert angesichts des Anmelde-Chaos bei den Erziehungswissenschaften 300.000 Euro für die Lehrerbildung. Deputation beschließt Anhörung zum Hochschulgesetz

Die Universität sei durch ihren Globalhaushalt autonom und müsse ihre Probleme mit zu viel aufgenommenen Studenten selbst lösen, hatte Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) kürzlich verkündet. Zumindest bei der SPD-Abgeordneten Barbara Brüning stößt diese Haltung auf Widerspruch. „Dräger darf die Universität mit ihren Schwierigkeiten nicht allein lassen“, fordert sie und stellt den Antrag, dem Fachbereiche Erziehungswissenschaft für vier Jahre 300.000 Euro zusätzlich zu geben.

„Die Höhe ist mit dem Fachbereich abgestimmt“, berichtet SPD-Sprecher Ivo Banek. Etwa soviel würden die 40 Lehrveranstaltungen kosten, die für die Ausbildung der 400 Studierenden nötig sind, die im Wintersemester 2001 zuviel zugelassen wurden. Ein gleich lautender Antrag war bereit vor einem Jahr von den Regierungsfraktionen abgelehnt worden. Doch inzwischen wurde der Fachbereich in diesem Semester durch einen Verwaltungsfehler nochmals um 120 Studierende „überbucht“.

„Überfüllte Vorlesungen und Seminare, überlastete Professoren, frustrierte Studenten – wie sollen wir da die gut ausgebildeten Lehrer für morgen bekommen, die wir brauchen?“, fragte Brüning. In den nächsten fünf Jahren werde fast die Hälfte der Hamburger Lehrer pensioniert: „Deshalb müssen wir heute die Weichen stellen.“ Pisa habe gezeigt, dass die Lehrerausbildung in Deutschland dringend verbessert werden müsse. Brüning: „Wenn Dräger jetzt nicht handelt, wird daraus nichts.“

Gegenwind aus den eigenen Reihen bekommt Dräger beim Hochschulmodernisierungsgesetz. Nach NDR-Berichten hat die Deputation der Wissenschaftsbehörde mit den Stimmen von CDU, FDP und Schill zum Thema der umstrittenen „Hochschulräte“ eine Bürgerschaftsanhörung beschlossen. Dräger will das künftig höchste Organ einer Universität rein extern besetzen. Die Deputierten wollen es dagegen auch für Hochschulmitglieder öffnen. Die gegensätzlichen Auffassungen sollen in der Anhörung „begutachtet“ werden. Darüber hinaus sucht eine CDU-eigene Arbeitsgruppe nach einer Lösung. KAJ

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