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Leinen los zum Golf

US-Marine entsendet zweiten Flugzeugträger. Armee richtet am Horn von Afrika Hauptquartier ein. Kuwait schließt Büro von Al-Dschasira-TV

BERLIN afp/dpa/ap ■ Zur Vorbereitung eines möglichen Angriffs auf Irak haben die USA ihre Militärpräsenz in der Golfregion verstärkt. Der Flugzeugträger „USS Constellation“ und sechs weitere Kriegsschiffe wurden nach Angaben der US-Pazifikflotte in Richtung des Persischen Golfs entsandt. Die „USS Constellation“ mit 5.500 Besatzungsmitgliedern soll den Flugzeugträger „USS Abraham Lincoln“ unterstützen. Das Schiff trägt 75 Flugzeuge. Ursprünglich sollte der Verband erst Anfang nächsten Jahres auslaufen. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde die Mission jedoch vorverlegt. Die USA warben im UN-Sicherheitsrat erneut um Unterstützung für eine harte Resolution gegen Bagdad.

Am Horn von Afrika will das US-Verteidigungsministerium ein Hauptquartier für den Antiterrorkampf einrichten. Nach Ministeriumsangaben sollen zudem Kommandeure für den Irakangriff freigesetzt werden. In Dschibuti sind bereits Soldaten und Spezialtruppen stationiert.

Iraks Präsident Saddam Hussein hat sich „seelisch auf einen Angriff der USA“ eingestellt. „Wir sind vorbereitet, auch wenn der Krieg schon in einer Stunde beginnt“, sagte er der ägyptischen Zeitung Al-Usbua. „Die Zeit ist auf unserer Seite, und wir müssen mehr Zeit gewinnen, denn die Koalition der Amerikaner und Briten wird aus internen Gründen und wegen des Drucks der Öffentlichkeit auseinander brechen“, so Saddam Hussein.

Kuwait hat das Büro des TV-Senders al-Dschasira geschlossen. Zur Begründung hieß es, der Sender sei nicht objektiv, erklärte Büroleiter Saad al-Enesi gestern. Er wisse nicht, ob die Schließung vorübergehend oder dauerhaft sei. Der Sender mit Sitz in Katar hatte in der Vergangenheit bereits Schwierigkeiten mit anderen arabischen Staaten. Im Westen ist al-Dschasira vor allem für Videos bekannt, in denen sich Ussama Bin Laden und Al-Qaida-Vertreter äußern.

Am Wochenende haben UN-Waffeninspekteure auf Zypern begonnen, ein Büro einzurichten. Von der Hafenstadt Larnaka aus könnten sie schnell in die irakische Hauptstadt Bagdad fliegen, berichtete die halbamtliche Nachrichtenagentur CNA.

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