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Sanft und blumig

Der letzte Schrei vom Himalaya: Bremen ist beim Vertrieb von nepalesischem Tee führend. Die Bundesregierung fördert den Import

Zu Beginn der kalten Wintersaison erobert eine Neuheit aus Nepal den deutschen und besonders den Bremer Teemarkt. Nepal-Tee hat einen sanften, blumigen Geschmack und erinnert an den aus dem nahe gelegenen Indien kommenden Darjeeling. Im Vertrieb von nepalesischem Tee ist Bremen führend. Der hiesige Teehändler SinAss ist Partner der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), die in dem Himalaya-Königreich ein Projekt zur „integrierten Wirtschaftsförderung“ betreibt.

Die Projektleiterin ist ebenfalls eine Deutsche – Elke Shrestha aus Sachsen-Anhalt, die während des Studiums ihren späteren Mann, einen Studenten aus Nepal, kennen lernte und mit ihm nach Kathmandu ging. Mit ihrem Projekt will Shrestha auch den Teppichhandel und den – nach diversen Terroranschlägen am Boden liegenden – Tourismus in dem bettelarmen Land fördern. An erster Stelle rangiert für Shrestha allerdings der Tee, „der aussichtsreichste Sektor“ in ihrem Projekt: Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, Nepal-Tee als eigene Marke bekannt zu machen. Renommierte Teehäuser wie das Bremer Tee-Handels-Kontor empfehlen das Gebräu bereits als „besonders aromareich und interessant“, vor allem die Sorte Kachanjangha. Um Schwankungen auf dem Teemarkt auszugleichen, unterstützt die Bundesregierung das GTZ-Projekt mit rund 2,5 Millionen Euro Entwicklungshilfe.

Elke Shrestha setzt große Hoffnungen auf den Bremer Partner, der 1.200 Teeläden in Deutschland beliefert. Noch werden jedoch nur geringe Mengen der Köstlichkeit importiert, obwohl insbesondere der Tee aus Ostnepal von hoher Qualität sei: Selbst die Inder hätten schon damit begonnen, Nepal-Tee aufzukaufen.

Ann Kristin Barth

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