: was macht eigentlich... Mirko Votava?
Union antreiben
Am Ende hatte das Säbelbein keine Chance gegen den Monsterschnauzer. Da mochte sich Pierre Littbarski noch so andienen als neuer Trainer des 1. FC Union, den Posten beim schwächelnden Berliner Zweitligisten bekam gestern Mirko Votava, anerkannter Träger des aufdringlichsten Schnurrbartes der Bundesligageschichte. Die bisherigen Trainerstationen des 46-Jährigen, VfB Oldenburg und SV Meppen, atmen nicht unbedingt den Duft der großen Fußballwelt. Dafür jedoch besitzt Votava in hohem Maße Eigenschaften, die der seit sechs Spielen sieglose FC Union im Moment besonders benötigt und die Präsident Heiner Bertram so beschreibt: „Tatkraft, ehrliches Arbeiten und hoch motiviertes Sporttreiben.“ In seiner Profizeit bei Borussia Dortmund, Werder Bremen und Atlético Madrid fungierte Mirko Votava als zuverlässiger Haudegen, der den Begriff Spielführer so kämpferisch interpretierte, dass der taz-Korrespondent anno 1995 der Werder-Mannschaft „Votavismus pur“ attestierte. Seine Sternstunde schlug, als er 1989 den großen – und vor allem breiten – Diego Maradona ausschaltete und Werder gegen Neapel gewann. Als vierter Spieler nach Klaus Fichtel, Manni Burgsmüller und Uli Stein trieb er seine aktive Karriere bis ins fünfte Lebensjahrzehnt und belegt mit 546 Spielen Platz vier in der Rangliste der meisten Bundesligaeinsätze. Sein Programm für den 1. FC Union klingt im Übrigen gar nicht unvernünftig: „Wir haben in diesem Jahr noch sechs Spiele. Da müssen wir irgendwie durch.“ MATTI FOTO: ARCHIV
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