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Mobilcom in der Schwebe

Beschäftigte protestieren: Exchef Schmid soll Treuhändervertrag unterzeichnen

BERLIN/DÜSSELDORF dpa/ap ■ Rund 1.500 Mobilcom-Beschäftigte haben gestern im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf gegen ihren früheren Chef Gerhard Schmid protestiert. Auch an anderen Mobilcom-Standorten wie Erfurt, Hallbergmoos und Karlstein gab es Protestaktionen der Beschäftigten. Sie forderten Firmengründer Schmid in einem offenen Brief auf, seine Unterschrift unter den strittigen Treuhänder-Vertrag zu setzen. Ohne diese Unterschrift müsse das Telekommunikationsunternehmen heute Insolvenz anmelden, sagte der Büdelsdorfer Betriebsratschef James Ford.

Offenbar gibt es dennoch eine Chance zur Rettung von Mobilcom. Zwar hat Schmid den neuen Vertrag der Bundesregierung bis Dienstagabend 18 Uhr nicht unterschrieben. Nach Aussage einer Schmid-Sprecherin ist ein Ultimatum aber jetzt vom Tisch. Der Vertrag soll regeln, dass Schmid, der gemeinsam mit seiner Frau noch rund 50 Prozent am Unternehmen hält, alle Anteile an einen Treuhänder überträgt. Seit Tagen gibt es Streit um einzelne Details.

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement betonte, Schmids Unterschrift sei dringend erforderlich, „sonst geht das Unternehmen in die Insolvenz“. Eine Lösung mit France Télécom und den Banken werde nicht gelingen, wenn Schmid den Treuhändervertrag nicht unterzeichne. „Herr Schmid muss das schon im Interesse der Arbeitnehmer tun, deren Arbeitsplätze noch gerettet werden können.“ Bei den Gesprächen geht es offenbar um eine neue Variante zur Konfliktlösung. Danach könnten ein von der Bundesregierung ausgewählter Anwalt und der von Schmid vorgeschlagene Manager Joachim Dreyer gemeinsam treuhänderisch Schmids Unternehmensanteile verwalten.

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