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Unglückswaggon untersucht

Ursache des Brandes im Nachtzug weiter unklar. Schaffner handelte nach Vorschrift

NANCY/BERLIN ap ■ Die Ursache des Unglücks im Nachtzug Paris–München ist noch nicht geklärt. Deutsche und französische Experten hatten den verbrannten Waggon gestern untersucht. „Wir wissen es nicht“, sagte Staatsanwalt Michel Senthille. Es könne nichts ausgeschlossen werden.

Der deutsche Schaffner erklärte in einer ersten Vernehmung, er habe seine französischen Kollegen alarmieren wollen und deshalb seinen Posten verlassen. Rauch und Flammen hätten ihn an der Rückkehr gehindert. Augenzeugen hatten die Szene beobachtet. Laut Le Parisien erklärte der Schaffner, er habe kurz vor Nancy Brandgeruch bemerkt, aber dessen Ursprung nicht feststellen können.

Staatsanwalt Senthille sagte weiter, allem Anschein nach habe der Brand bereits gefährliche Gase freigesetzt, bevor das Feuer offen ausgebrochen sei. Die meisten der zwölf Opfer seien in ihren Betten gefunden worden.

Bei den drei getöteten Deutschen handelt es sich um Männer im Alter von 33, 37 und 55 Jahren. In dem Feuer starb auch eine fünfköpfige amerikanische Familie: die Eltern, ihre beiden acht und zwölf Jahre alten Kinder sowie die Großmutter. Neun Menschen waren bei dem Brand verletzt worden.

Die Deutsche Bahn will die Brandschutzbestimmungen „gründlich durchforsten und alles prüfen“, wie Sprecher Achim Stauß sagte. Bisher seien Rauchmelder für solche Fahrzeuge europaweit weder vorgeschrieben noch eingebaut. Inzwischen hat die Bahn alle dem Unglückswagen baugleichen Typen kurzfristig aus dem Verkehr gezogen.

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