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Giscards Stein zieht Kreise

Der EU-Konventspräsident tritt mit seinen Äußerungen gegen EU-Beitritt der Türkei heftige Debatte los

BRÜSSEL/ISTANBUL dpa ■ Mit seinen ablehnenden Worten zur Türkei hat der Präsident des EU-Verfassungskonvents, Valéry Giscard d'Estaing, eine heftige Debatte um den Status des EU-Kandidatenstaates entfacht. Ein Beitritt der Türkei wäre „das Ende der EU“, hatte Frankreichs Exstaatspräsident der Le Monde gesagt. Die EU-Kommission widersprach dem. Auch Giscards Vize im Konvent, Belgiens Exministerpräsident Jean-Luc Dehaene, ging auf Distanz. Das Außenministerium in Ankara begrüßte die Reaktion der EU-Kommission. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hingegen schloss sich Giscards Ansicht an.

„Neues Unheil auf unser Haupt“ und „Erst Madame, jetzt Monsieur“, schrieb Hürriyet mit Blick auf den Einsatz der früheren Präsidentengattin Danielle Mitterrand für Kurden im Irak. Sabah schrieb: „Die EU hat alle Argumente aufgebraucht, um die Türkei hinzuhalten. Jetzt werden neue Vorwände gesucht.“

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