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gurke des tages: kai diekmann dreht an der schraube

Kai Diekmann ist ein Freund der Kunst und Kunstfreiheit. Deshalb lässt der Chefredakteur der Bild-Zeitung heute auf einer ganzen Seite ein exklusiv für das Fischeinwickelblatt entstandenes Gemälde in Farbe abdrucken. Wie die Nachrichtenagentur dpa gestern meldete, soll das Originalgemälde von Professor Johannes Grützke künftig in Diekmanns Büro hängen. Das Werk trägt den schönen Titel: „Schraube eindrehen!“ Ja, ist sie denn locker?, möchte man Diekmann fragen und sich gleichzeitig bei dem Herrn Professor Grützke herzlich bedanken. Endlich bringt mal ein Künstler sein Verhältnis zur Bild-Zeitung auf den ästhetischen Punkt: „Schraube eindrehen!“ Obwohl uns „Schraube festdrehen!“ als Titel noch eine Spur besser gefallen hätte. Dass der große Kunstfreund Kai Diekmann, der die taz wegen einer Wahrheit-Satire auf 30.000 Euro Schmerzensgeld verklagt hat, jetzt den ganzen Tag auf diese Mahnung schauen muss, ist allerdings ein Kunstwerk für sich. Auch wenn es kaum Wirkung zeigen wird, lautet doch Diekmanns Lebensmotto: „Immer locker bleiben.“

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