Institutioneller Rassimus

betr.: „Kopftuch-Krach“, taz vom 9./10. November

Wird der Vorgang der beabsichtigten oder unbeabsichtigten fortgesetzten Ausgrenzung einer untergeordneten Gruppe zeitlich fortgesetzt, gilt dies nach Meinung des Rassimusforschers Robert Miles als institutioneller Rassismus. Weiterhin zählt Miles jene Aktivitäten und Praktiken, die darauf abzielen, die Privilegien einer herrschenden Gruppe zu schützen und/oder die nachteilige Position einer untergeordneten Gruppe aufrechtzuerhalten beziehungsweise zu verschärfen zum Begriff des institutionellen Rassismus. Dies beinhaltet auch Handlungen, die von Institutionen (zum Beispiel politische Parteien) ausgehen, mit der Konsequenz, die Unterordnung aufrechtzuerhalten. Diese Theorie lässt meines Erachtens nur einen Schluss zu: Alle Beteiligten, egal ob Lemke,Teiser oder das Bundesverwaltungsgericht, die Muslima verbieten wollen, in der Schule ein Kopftuch zu tragen, fördern den institutionellen Rassismus und machen sich somit zu Rassisten. Und damit ist ja wohl klar, wer zurücktreten müsste. Ganz sicher nicht der Bremerhavener Schul- und Kulturdezernent Wolfgang Weiß. Thorsten Lieder