: Der neue Schienbeintreter
Michael Frenz folgt Wilfried Turk als Präsident der Architektenkammer: „Ich habe meinen eigenen Stil“
Der neue Präsident der Architektenkammer Bremen heißt Michael Frenz. Der 44-jährige bisherige Vizepräsident wurde am Mittwoch von der Kammerversammlung mit 69 Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme in das Amt gewählt. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Michael Frenz wurde in Bremen geboren, studierte in Bremen und München und arbeitet heute als freischaffender Architekt. Für seinen Neubau des Hörsaals GW I an der Universität Bremen wurde er in diesem Jahr mit dem Preis des Bundes Deutscher Architekten in Bremen ausgezeichnet.
Frenz tritt die Nachfolge des bisherigen Präsidenten Wilfried Turk an. Turk trat am Mittwoch von seinem Amt zurück. 14 Jahre lang hatte Turk an der Spitze der Kammer gestanden. Er war bekannt als Mann, der vor Konflikten nicht zurückschreckte. Bürgermeister Henning Scherf (SPD) hatte Turk deshalb als „Miesmacher“ und „Schienbeintreter“ be zeichnet.
„Ich werde die Arbeit meines Vorgängers nahtlos fortsetzen“, kündigte Frenz an. Seine schwierigste Aufgabe werde es sein, den demographischen Wandel der Stadt zu begleiten. Frenz: „Anstatt weiter in die Fläche zu expandieren, muss die Stadt den bestehenden Kernbereich besser entwickeln.“
Wie schwierig es ist, sich gegen Politik und Verw altung durchzusetzen, hat Frenz bereits als Vizepräsident der Kammer erfahren. „Ich habe meinen eigenen Stil“, versichert Frenz. Ob er auch bereit ist, gegen Schienbeine zu treten, muss sich zeigen.
Steffen Hudemann
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
