: zur person
Dorothee Iannone
„I was thinking of you“ heißt die Ausstellung von Dorothy Iannone in der Galerie Laura Mars. Gezeigt wird eine Auswahl von Iannones Arbeiten von 1977 bis zu Werken, die in diesem Jahr entstanden sind. Charakterisiert sind diese Arbeiten durch die Erzählungen und Dialoge, die die 1933 in Boston geborene Künstlerin als Schrift in ihre Gemälde und Zeichnungen integriert sowie durch die stets deutlich sichtbaren Genitalien ihrer immer frontal und mit reichem ornamentalem Schmuck gezeichneten Figuren. Dorothee Iannones lustvoller Blick auf den Mann als geschlechtliches Wesen, setzte ihre sexuell freizügigen und erotischen Arbeiten bis in die 80er-Jahre dem Vorwurf der Pornografie, Einfuhrverboten und Beschlagnahmungen aus. Iannones Werk erfreut sich nun seit einigen Jahren in der jungen Berliner Kunstszene neuer Resonanz. Denn sie ließ sich nie vereinnahmen, nicht von der Avantgarde der 60er- und 70er-Jahre, zu der sie auf ihrer „Fluxus Essay Box“ bemerkt, „I am she, who is not Fluxus“, und auch nicht in ihrer Liebesgeschichte mit dem Schweizer Künstler Dieter Roth. Vielmehr wird ein eigensinniges, weit ausgreifendes, poppiges Werk mit Büchern, Kartenspielen, Hitlisten, Pop-ups, Singing Boxes und Filmen entdeckt, Kunst, die in ihrer Radikalität den anderen nicht aus dem Blick verliert.
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