: Pariser Streit um teuren Papagei
PARIS dpa ■ Der Kauf eines Papageis für 210.000 Euro hat einen handfesten Streit im Pariser Stadtrat ausgelöst. Bei dem lebenden Vogel samt Käfig, zweier Palmen und einem Tonband handelt es sich um ein Kunstwerk des belgischen Künstlers Marcel Broodthaers (1924 bis 1976) mit dem Titel: „Sagen Sie nicht, ich habe es nicht gesagt, Der Papagei“. Vom Tonband schallt die Stimme des Künstlers, der auf Französisch in unterschiedlichsten Tonlagen sagt: „Ich sage, ich sage …“. Das Kunstobjekt ist für das Pariser Museum für Moderne Kunst vorgesehen. Der Preis sei doch sehr hoch für ein vergängliches Werk angesichts der begrenzten Lebensdauer eines Papageis, der kaum 90 Jahre alt werden dürfte, hieß es aus dem konservativ-bürgerlichen Lager. Der Vizekulturbeauftragte Girard von den Grünen hielt dagegen, wenn sich die Abgeordneten bei Kunstkäufen einmischten, dann werde dem Faschismus Tür und Tor geöffnet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
