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Korruption auf dem Vormarsch

WIESBADEN ap ■ Bestechung wird in Deutschland immer beliebter. Das bestätigte der Frankfurter Korruptionsermittler Wolfgang Schaupensteiner gestern auf der Herbsttagung des Bundeskriminalamtes. So sei die Zahl der strafrechtlich verfolgten Fälle von 58 im Jahr 1994 auf 1.243 im Jahr 2000 gestiegen. Nach wie vor sei aber damit zu rechnen, dass 95 von 100 Korruptionshandlungen unentdeckt blieben. Allein bei öffentlichen Bauvorhaben entstehe pro Jahr ein Schaden von schätzungsweise fünf Milliarden Euro, vor allem weil Bestechungssummen bei der Abrechnung durch Aufschläge von bis zu 600 Prozent kompensiert würden. Schaupensteiner forderte ein bundesweit koordiniertes Antikorruptionsprogramm. Firmen, die der Bestechung überführt sind, müssten von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen und sogar aufgelöst werden können.

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