Bombe im Rücken

Fast jedes Wochenende dasselbe: Blindgängerentschärfung in Osnabrück

Wegen der Entschärfung von fünf Bombenblindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg haben am Sonntag 16.000 Menschen in Osnabrück ihre Wohnungen vorübergehend verlassen müssen. Die Entschärfung der US-amerikanischen Fliegerbomben verlief ohne Zwischenfälle, sagte ein Sprecher der Osnabrücker Stadtverwaltung. Es war die größte Evakuierungsaktion in Osnabrück in diesem Jahr.

Seit dem Jahr 2000 waren immer wieder tausende Menschen von insgesamt 60 Räumungsaktionen betroffen. Der Zugverkehr in und um den Bahnknotenpunkt Osnabrück war massiv beeinträchtigt. Reisende von und nach Hannover, Bremen, Münster und Bielefeld mussten zum Teil erhebliche Verspätungen in Kauf nehmen. Viele Fernverkehrszüge mussten umgeleitet werden.

Die ursprünglich für 13 Uhr geplante Evakuierungsaktion hatte sich um zwei Stunden verzögert, nachdem zahlreiche Kranke liegend aus dem Gebiet transportiert werden mussten. Exakt um 15.31 Uhr hatte Sprengmeister Thomas Gesk die insgesamt sechs Aufschlagzünder der ersten drei Zehn-Zentner-Bomben mit einer Rohrzange aus den Sprengkörpern gedreht.

Die Stadt Osnabrück war im Zweiten Weltkrieg eines der exponierten Ziele im Bombenhagel der Alliierten. Insgesamt 340.000 Bomben wurden von britischen und US-amerikanischen Kampfflugzeugen über der Stadt abgeworfen. dpa