: Freie Bahn auch ohne Filter
US-Präsident Bush dreht die Umweltpolitik zurück: Mehr Flexibilität für Luftverschmutzer
WASHINGTON dpa ■ Fast schon verstohlen verkündete die US- Regierung, was Kritiker als die größte Lockerung der Umweltauflagen seit Jahrzehnten bezeichnen. Während Präsident George W. Bush in Europa weilte, gab eine Mitarbeiterin der Umweltbehörde EPA am Wochenende bekannt, dass tausende von alten Ölraffinerien und Fabriken sich nicht mehr an bestehende Umweltgesetze halten müssen.
Die Industrie hatte lange geklagt, dass das „Saubere Luft Gesetz“ von 1977 Innovationen behindere. Es sah vor, dass die alten Fabriken ihre Abgase nur so lange weiter in die Luft pusten dürfen, wie keine größeren Veränderungen an der Anlage vorgenommen werden. Wer aber seine alten Fabriken modernisieren oder ausbauen will, musste auch neue Filter einbauen. Die Umweltbehörde EPA argumentierte nun, dies habe die Betreiber daran gehindert, kleinere umweltschonende Veränderungen vorzunehmen. John Walke von der Umweltschutzorganisation Natural Resources Defense Council in Washington nannte die neuen Regeln „eine Belohnung für die Umweltverschmutzer, die die Bush-Regierung unterstützen“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen