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Trauer um Augstein

HAMBURG/KEITUM dpa/epd ■ Bei der Trauerfeier für Rudolf Augstein mit über 2.000 geladenen Gästen im Hamburger Michel hat Bundespräsident Johannes Rau den Spiegel-Gründer und -Herausgeber als „brillanten, unabhängigen und unbestechlichen Analytiker“ gewürdigt. Der vor gut zwei Wochen im Alter von 79 Jahren Verstorbene sei einer der „letzten Gründungsväter des freien Journalismus in der Bundesrepublik“, so Rau. „Seine Respektlosigkeit gegenüber jeglicher Autorität“ sei seinem Respekt gegenüber der Demokratie entsprungen. Kirchliche Kreise haben mittlerweile auf die öffentliche Kritik zu Augsteins Beisetzung auf Sylt reagiert. Freidenker, Konfessionslose und Atheisten hatten in einem offenen Brief die kirchliche Beerdigung des Nicht-Kirchenmitglieds kritisiert. Darauf sagte der evangelische Pastor Traugott Giesen aus Keitum auf Sylt, der Augstein beigesetzt hatte, die Kirche sei „kein Verein, der seine guten Gaben nur den Vereinsmitgliedern bereithält“. Augstein habe „das Beste gesucht“ und mit seinem Spiegel sicher „eine Menge Sünden verhindert“.

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