: bremer stimmen zeigen gesicht (3)
Wie spricht man eigentlich „Loignystraße“ aus? Eine Bremer Stimme weiß das ganz genau: Gisela Osmers (51), seit 1980 Haltestellen-Ansagerin der BSAG. Loignystraße – für Osmers kein Problem: in der Nähe von Radio Bremen gibt es eine Station mit diesem Namen. „Die jetzige Form soll die original französische Form sein, nämlich Loani. Das hört sich aber fürchterlich an“, meint sie. Verbesserungsvorschlag: „Die Bremer sagen Logni, das ist doch viel besser.“ Osmers Stimme wurde ausgesucht, weil sie gut artikuliert und typisch bremisch ist. „Dadurch hat das einen starken Regionalbezug“, sagt Osmers. Jetzt ertönt ihre Stimme immer pünktlich nach dem „Ding Dong“.Angefangen hat die 51-Jährige 1976 als Straßenbahn-Fahrerin, heute arbeitet sie hauptsächlich an der Kasse am Hauptbahnhof und am Domshof. Ihre Stimme ist nur noch selten gefragt: „Etwa zwei Mal pro Jahr, wenn neue Haltestellen entstehen, zuletzt an einem neuen Teilstück in Borgfeld-Ost.“ Vor vier Jahren hat Osmers alle Straßennamen neu aufsagen müssen – die BSAG stellte auf Digitaltechnik um. Inzwischen ist sie schon fast berühmt: Immerhin war Osmers schon Beispiel in einer Diplomarbeit über „Frauen in Männerberufen“. lut/ Foto: Alexander Steffens
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