: Renovierung heilt nicht alle Wunden
Gestern durfte Willi Lemke wieder neue Schulräume einweihen. Teuer war’s, trotzdem maulen alle
Bildungssenator Willi Lemke (SPD) hat es zur Zeit nicht leicht. Denn bei seinem ersten gestrigen Termin waren auch Nehmerqualitäten gefragt, obwohl er anderes versprach: die feierliche Einweihung acht neuer Räume an der Integrierten Gesamtschule Hermannsburg. In den letzten Jahrzehnten wurden auch hier nur die allernötigsten Sanierungsarbeiten durchgeführt.
Aber gestern nun durfte Lemke die neuen Klassenzimmer einweihen. Geräumig, modern, 800.000 Euro teuer und ganz nach den Wünschen der Schule. Und was passiert? Alle maulen.
Denn das Gros der 500 SchülerInnen der Stadtteilschule hat vom neuem Glanz wenig. Die anderen Räume seien häßlich und stickig, klagen die SchülerInnen; im nächsten Jahr sollen die Sanierungsarbeiten daher auch weitergehen.
Richtig sauer werden Eltern und SchülerInnen, wenn die Sprache aufs Kollegium kommt: Immerhin beträgt das Durchschnittsalter der []Lehrer nach Auskunft der Elternvertreter stolze 56 Jahre. Zudem will die Bildungsbehörde zwei Klassenlehrer, die im Februar in Pension gehen, nicht vollständig ersetzen. „Es werden nur anderthalb Stellen ersetzt“, klagt Elternvertreterin Annemarie Werner. „Obwohl der Senator mehrmals vollen Ersatz versprochen hat.“ Die Schule hatte zuvor rechnerisch einige Lehrer-Stunden zu viel, die Bildungsbehörde will nun nur das Defizit ausgleichen. So wird das Problem zur Interpretationsfrage.
Lemke hörte sich die Klagen eine Stunde lang an. Dann ging`s weiter zum nächsten Jubeltermin: Schulzentrum Walle, Aula.
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